Pilatus Inmitten der einzigartigen Bergwelt der Urschweiz führt die steilste Zahnradbahn der Welt mit einer Steigung von 48 Prozent gemächlich auf 2132 Meter über Meer. Dagegen fliegen die Gäste mit der neuen Luftseilbahn Dragon Ride regelrecht auf den Gipfel – wozu sie gerade einmal dreieinhalb Minuten benötigen. Oben angekommen, bietet sich dem Auge ein atemberaubendes Panorama. Aletschgletscher und Aletschwald Der Grosse Aletschgletscher bietet einen erhabenen Anblick. Der riesige Eisstrom zieht sich über eine Länge von 23 Kilometern vom Jungfraumassiv bis hinunter in die 2500 Meter tiefer gelegene Massaschlucht. Ihre linke Seite säumt der Aletschwald. Er gehört zu den schönsten Bergwäldern der Schweiz. Seine Arven, zwischen denen im Sommer Alpenrosen blühen, passten sich im Verlauf der Jahrtausende am besten an die rauen Klimabedingungen an. Sie werden bis zu 1000 Jahre alt und gehören zu den ältesten Bäumen der Schweiz. Eine Wanderung durch eine Landschaft von archaischer Schönheit. Monte Verità Auf dem Berg der Wahrheit trafen sich Anfang des 20. Jahrhunderts Dichterinnen und Denker, Pazifistinnen sowie russische Avantgardisten, um neue Lebensformen zu erproben. Der Hügel über Ascona mauserte sich zur Keimzelle der Kunst. So spielt etwa Hermann Hesses früher Roman „Demian“ auf dem Monte Verità. Entdecken Sie frühe Beispiele der Bauhaus-Architektur oder spüren Sie der Esoterik in der Schweiz nach, die hier eine ihrer Keimzellen hatte. Der Blick auf die Bucht von Locarno ist atemberaubend. Seelisberg Wer vom Schillerbalkon auf der Marienhöhe über den Urnersee blickt, geniesst dasselbe Panorama wie die Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Nationalratssaal in Bern. Mit einem Unterschied: Dies ist das Original. Der Maler Charles Giron verewigte 1901 nämlich exakt aus dieser Perspektive die berühmte Landschaft des Urnersees. Besuchen Sie die Rütliwiese, die nationale Gedenkstätte der Eidgenossenschaft hat nämlich schon manche Besucherin und manchen Besucher verzaubert. Creux du Van Eine Felsenarena von monumentalen Ausmassen: 160 Meter hohe, senkrechte Kalksteinwände umschliessen einen vier Kilometer langen und über einen Kilometer breiten Felskessel. Gletscher und Bäche haben den atemberaubenden Canyon aus Kalkablagerungen eines urzeitlichen Meers vor rund 200 Millionen Jahren geformt. Mitten im Kessel entspringt eine Quelle, deren Wasser das ganze Jahr vier Grad kalt ist. Ein kühn angelegter Pfad, der über Stufen und Brücken führt, ermöglicht tiefe Einblicke in dieses Naturspektakel. Den Creux du Van erreichen Sie ab Noiraigue nach einer fünfstündigen Wanderung. Das Wunder der Natur wird Ihre Anstrengung belohnen. Silsersee „Tränen des Jauchzens“ trieb es Friedrich Nietzsche auf seinen Spaziergängen ob so viel Schönheit in die Augen. Die Wanderung um den Silsersee zählt zweifellos zu den eindrücklichsten Touren der Schweiz. Sie dauert rund fünf Stunden. Erkunden Sie unbedingt auch die im Nordosten gelegene Halbinsel Chastè. Sie liegt auf 1800 Metern über Meer und ist das höchstgelegene Eiland im ganzen Alpenraum. An ihrer Spitze befand sich der Lieblingsplatz des Denkers. Der malerische See soll ihn zu seinem Werk „Also sprach Zarathustra“ beflügelt haben. Seealpsee und Aescher Die Wanderung von Wasserauen via Seealpsee zur Ebenalp ist spektakulär. Nirgendwo vollzieht sich der Übergang von Hügelzügen in die von Felsen dominierte Bergwelt so imposant wie im Alpstein. Wie aus dem Nichts ragen gewaltige, 2500 Meter hohe Felsformationen empor und tiefe Täler zerfurchen das Gelände. Nach dem ersten Aufstieg erreichen Sie den malerischen Seealpsee. Dahinter thront der mächtige Säntis. Höhepunkt der Tour ist aber das Berghaus oben im Aescher. Die Beiz wurde in waghalsiger Bauweise an den Fuss eines gut 100 Meter hohen senkrechten Felsbandes „geklebt“. Oeschinensee Die Wanderung von Kandersteg zum Oeschinensee dauert etwa eine Stunde. Für Unerschrockene lockt danach ein Bad im kühlen türkisblauen Nass. Der See lässt sich bequem zu Fuss umrunden. Sie können das andere Ende am Fuss der schroffen Felswände aber auch mit dem Ruderboot erkunden. Zwei Restaurants mit Blick aufs Wasser laden am Abend zum währschaften Raclette oder Fondue ein. Gegen den Sternenhimmel, der dort oben in klaren Nächten erstrahlt, hat kein Feuerwerk der Welt eine Chance! Blausee Tiefblau waren die Augen jener schönen Maid, die hier an einem gebrochenen Herzen starb. Und tiefblau ist seither der See, in Erinnerung an ihre Liebe, die den Tod überdauerte. So beschrieb Lilly Hess das Naturwunder in ihrer „Sage vom Blausee“. Der kleine, sagenumwobene See liegt in einem 20 Hektar grossen Naturpark. Ein gewaltiger Felssturz liess den See entstehen und formte die umliegende märchenhafte Landschaft. Der Blausee ist dank seiner ganz speziellen Farbe und des aus unterirdischen Quellen stammenden Wassers einer der bekanntesten Bergseen der Schweiz. Er ist so türkisblau und kristallklar, was man mit eigenen Augen gesehen haben muss, um es nicht für ein Märchen zu halten. St. Petersinsel Reif für die Insel? Jean-Jacques Rousseau hat’s vorgemacht. In seinen „Träumereien eines einsamen Spaziergängers“ notierte er 1787: „Schon mehrfach habe ich an bezaubernden Orten gewohnt, aber keinem verdanke ich so wahrhaft glückliche Stunden und keinem trauere ich so innig nach wie der Petersinsel im Bielersee.“ Das stilvolle Hotel mit Restaurant, das auf der St. Petersinsel liegt, vereint klösterliche Schlichtheit mit der langen Geschichte dieses Orts, was seine spezielle Atmosphäre ausmacht. Mehr lesen über die Schweiz und ihre Leute Text: Michael Kummer, Bestswiss